Aufgrund der Gefahr durch den Coronavirus wurden und werden noch zur Zeit viele Veranstaltungen in Deutschland abgesagt. Damit erfährt die Veranstaltungsausfallversicherung wieder neue Popularität. Zwar sind in einer Veranstaltungsausfallversicherung Pandemierisiken vielfach ausgeschlossen. Sie konnten aber bei wenigen Anbietern per Klausel wieder eingeschlossen werden. Derzeit haben sich Versicherer hier zurückgezogen und bieten diesen Baustein nicht mehr an.
Bisher waren Veranstaltungen häufig noch nicht gegen Pandemierisiken abgesichert – weil der Schutz zu teuer sei und Pandemien bisher kaum aufgetreten sind und damit das Risiko also als gering bewertet wurde. Andere optionale Bausteine, wie eine Terrordeckung, waren da gefragter.
Entsprechend dürften bei bestehenden Versicherungsbeträgen Deckungslücken bestehen. Es ist anzunehmen, dass die Versicherer zukünftig mit enorm hohen Kosten bei einer Pandemie kalkulieren werden – weil die Pandemie vielfach und global auftritt, also viele Events auf einmal betreffen. Vorausgesetzt, dass die Versicherer aufgrund des Kumulrisikos zukünftig überhaupt diesen Versicherungsbaustein noch anbieten werden.
Leider ist die Tendenz erkennbar, dass einige Versicherer in bestehenden Verträgen, die keinen expliziten Ausschluss im Versichrungsvertrag vorsehen, das Risiko durch den Corona-Virus mit dem Argument einer angeblichen Gefahrerhöhung ausschließen wollen. Es bestehen Zweifel, ob Versicherer sich hierbei juristisch erfolgreich durchsetzen werden. Auch Schreiben, die Schäden aufgrund des Corona-Virus jetzt ausschließen zu wollen, kommen vielfach zu spät. Der Ausbruch in China war schon seit Anfang Januar allgemein bekannt.